Um eines vorneweg zu nehmen, es ist alles weg... wo noch vor ein paar Wochen Rinder und Pferde schliefen, ist heute nur noch ein Trümmerhaufen. Aber schön der Reihe nach, fangen wir bei der Stunde Null an, der Tag an dem der Zimmermann kam und alles kaputt machte.

Schon einige Tage hat's gekracht und geknartzt, der Gerschilt wurde runter gerissen und von der Einfahrt ist auch nicht mehr viel übrig.

Nun ist es also soweit, ein interessantes Kapitel geht zu Ende. Die Balken haben uns ihre Geschichte erzählt und viele Leute aus unserer Familie dazu veranlasst, ein bisschen Ahnenforscherei zu betreiben. An diesem schönen Freitag Morgen soll's der "Ufrichti" an den Kragen gehen.

Ich mache es mir mit Silvan auf dem Weg am Port gemütlich und halte das Handy aufnahmebereit. O.k., nichts für schwache Nerven... Zuerst befestigt Chlöisu das Seil für den letzten Ruck. Dann wird ein Balken nach dem anderen durchgesägt, den Dachlatten rundum fehlt auch schon ein Stück. Jürg steht zuoberst auf dem Wohnteil, der ja noch stehenbleiben soll, und sägt die First durch. Eine erste Welle geht durch die Hölzer, jetzt krachts gleich, denke ich. Aber es folgen noch ein paar weitere Schnitte, da geht auch der Chef auf Filmposition und Chlöisu steigt in den Bagger. Ein leichtes ziehen–fertig.. Wie ein Zündhölzlihaus kracht es zusammen und donnert zu Boden.

Ein erstaunlich emotionaler Moment... Es gibt kein Zurück, ab jetzt gibts nur noch eine Richtung– Füre luege!